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Bindungs- und Ballendichte-Versuch bei Grassilage
In diesem Versuch wurde die Gärung sowie die Futterqualität von Grassilage in Rundballen untersucht. Die Bewertung lag in verschiedenen Ballendichten und Bindematerialien (Netz und Folie) mit der Fendt Rotana 130 F Combi Rundballenpresse.
Versuchsaufbau
Der Versuch wurde im Jahre 2022 auf der Swiss Future Farm in der ersten Juliwoche (dritter Schnitt) durchgeführt. Es wurden folgende Einstellungen beim Pressen der Grassilage getestet:
Test 1:
- Ballendichte: Mittel
- Bindung: Netz (drei-lagig)
- Wickelfolie: Acht Lagen
- Anzahl Ballen: 3
Test 2:
- Ballendichte: Maximum
- Bindung: Netz (drei-lagig)
- Wickelfolie: Acht Lagen
- Anzahl Ballen: 3
Test 3:
- Ballendichte: Mittel
- Bindung: Netz (4.5 lagig)
- Wickelfolie: Acht Lagen
- Anzahl Ballen: 3
Test 4:
- Ballendichte: Maximum
- Bindung: Netz (4.5 lagig)
- Wickelfolie: Acht Lagen
- Anzahl Ballen: 3
Zur Bestimmung des Futterwertes und der Futterqualität der gelagerten Siloballen fand eine Beprobung in den UFAG-Laboratorien in Sursee statt. Als Referenz diente eine Probe des Frischmasse-Grasbestandes.
Ergebnisse
Die Laboranalyse fand zwei und sieben Monate nach der Futterernte statt und gab Auskunft über die Fermentations- respektive Futterqualität.
Nach zwei Monaten konnte festgestellt werden, dass in Siloballen mit Folienbindung der höchste Zuckergehalt gemessen werden konnte. Gegenüber der Frischprobemasse unterschied er sich um -1.4 g/kg TS. Silage in Rundballen mit Netzbindung zeigte einen deutlich geringeren Zuckergehalt (-4.9g/kg TS).
Ein ähnliches Bild zeigte sich beim Energiehaushalt. Dieser lag nach zweimonatiger Lagerung bei einer Folienbindung um 0.1 MJ NEL/kg TS höher wie bei einer Netzbindung.
Geringfügig höhere Zuckergehalte blieben in Silageballen mit Folienbindung nach einer Langzeitlagerung von 7 Monaten erhalten. Der zu erhaltende Wert für den Zuckergehalt von 50.0 g/kg TS für Grassilage wurde bei allen angewandten Ballendichten und Bindungs-Optionen erreicht. Bei maximaler Ballendichte blieb der Energiegehalt bei Folienbindung besser erhalten, während er bei Netzbindung nach 7 Monaten Lagerzeit um etwa 0.1 MJ NEL/kg TS niedriger war.
Ökonomische Betrachtung
Bei einem jährlichen Trockensubstanz-Ertrag von 10.0 t/ha im Grünland führt eine Erhöhung des Energiegehaltes um 0.1 MJ NEL/kg TM von 5.4 auf 5.5 MJ NEL/kg TM mit der in diesem Versuch eingesetzten Option der Folienbindung bei Rundballensilage zu 305 kg Milch pro Hektar zusätzlich. Bei einem Milchpreis von 0.70 CHF/kg ergibt sich ein zusätzlicher Erlös aus Milch von 213.50 CHF/ha Grünland.
Empfehlungen und technische Lösungen
- Die Rundballenpresse Fendt Rotana 130 F Combi ist mit Option zur Folienbindung verfügbar.
- Bei der Folienbindung werden die Ballen ausschliesslich mit Folie gebunden und gewickelt.
- Die Futterverluste werden durch die höhere Gärstabilität reduziert.
- Die Möglichkeit zur Netzbindung ist auf der Maschine parallel weiterhin verfügbar.
- Die Positionierung der Rollen ermöglicht einen schnellen Wechsel zwischen Folien- und Netzbindung.
- In engen Zeitfenstern kann schnell von Silageballen auf Strohballen umgestellt werden.
Detaillierte Informationen zum Versuch
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