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Gründüngung mittels Drohensaat ausbringen
Um die Anforderungen des Produktionssystembeitrags (PSB) «angemessene Bedeckung des Bodens» zu erfüllen, dürfen Ackerflächen nach der Ernte höchstens sieben Wochen unbedeckt bleiben. Eine bewährte Methode zur Bodenbedeckung ist die Gründüngung, die vor oder nach der Ernte eingesät wird. Die Aussaat per Drohne – noch vor der Ernte der Hauptkultur - ist eine innovative Methode.
In einem Versuch wurden folgende Fragen gestellt:
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Wie verteilt sich das Saatgut bei der Drohnensaat?
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Wie entwickelt sich die Gründüngung nach der Aussaat?
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Welche Pflanzenarten etablieren sich besonders gut?
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Gibt es einen Unterschied im Auflaufen und in der Entwicklung der Gründüngung, wenn das Stroh abgeführt wird resp. gehäckselt und und auf dem Feld liegen bleibt?
Aufbau des Versuches
Kultur: Weizen (Sorte Axen)
Gründüngung (ummantelt):
- Terra Gold 21 (mit Kreuzblütlern)
- Terra Gold (ohne Kreuzblütlern)
Strohbehandlung:
- Strohbergung nach der Ernte
- Stroh häckseln und auf dem Feld belassen
Die Aussaat der Gründüngung erfolgte per Drohne am 8. Juli 2024 – zwölf Tage vor der Weizenernte. Verwendet wurden zwei ummantelte Mischungen, die laut Hersteller eine gleichmässige Verteilung, bessere Auflaufraten und eine optimale Jugendentwicklung fördern sollen. Diese Aspekte wurden im Versuch jedoch nicht vertieft untersucht.
Während der Aussaat wurde das Streubild der Drohne analysiert. Nach der Ernte blieb ein Teil des Strohs gehäckselt auf dem Feld, der andere wurde abgeführt.
Ergebnisse des Streumusters
Bei neuen Aussaatmethoden wie der Drohnensaat ist eine gleichmässige Verteilung entscheidend. Zur Kontrolle wurden Fangschalen im Feld ausgelegt – ähnlich wie beim Testen von Düngerstreuern.
Zehn Schalen (je 50 × 50 cm) wurden in zwei Reihen mit 1 m Abstand platziert. Die Reihen lagen 3,5 bis 5 m auseinander, in Flugrichtung der Drohne. Der Abstand der ersten Reihe zum "Vorgewende" betrug rund 13 m. Die Drohne hatte eine Arbeitsbreite von 4,5 m.
Bei einer Zielmenge von 30 kg/ha sind 0,75 g pro Schale zu erwarten. Tatsächlich lagen die Werte – mit Ausnahme der Randbereiche - zwischen 0,60 g und 1,33 g. Im Mittel waren es 0.89 g, was 35,4 kg/ha entspricht und über der Zielmenge liegt. Insgesamt bewegte sich die Ausbringmenge zwischen 24 kg/ha und 53,2 kg/ha.
Die Drohne arbeitete im Durchschnitt präzise. Lokale Abweichungen von –32 % bis +50 % sind jedoch möglich. Unterschiedliche Samengrössen und -gewichte in den Mischungen sowie Luftverwirbelungen durch die Rotoren könnten die punktuellen Schwankungen mitverursacht haben. Es wurde nicht beurteilt, wie sich die einzelnen Samen in der Fangschale zusammengesetzt haben.
Kein Bewertungserfolg durch schlechtes Auflauf
Nach der Drohnensaat führten anhaltende Niederschläge zu einer hohern Feuchtigkeit im Weizenbestand. Gemeinsam mit der Tatsache, dass eine Drohnensaat nicht eingearbeitet wird, konnte eine rege Schneckenaktivität beobachtet werden. Eine Bekämpfung mit Schneckenkorn war im reifenden Bestand nicht erlaubt.
Bei der ersten Bonitur wurden nur vereinzelt keimende Pflanzen (v.a. Kreuzblütler) festgestellt, die deutlich unter den Erwartungen lagen. Nach der Weizenernte traten lediglich einige Hirsen auf.
Mögliche Gründe für das schwache Auflaufen sind: starker Schneckendruck, fehlender Bodenschluss, Verunkrautung, Nachwirkungen einer Herbizidbehandlung im Frühjahr oder mangelhafte Saatgutqualität (kein Keimtest durchgeführt).