Unkrautregulierung in Sonnenblumen

Sonnenblumen gewinnen als Ölsaat zunehmend an Bedeutung. Eine Ursache liegt in den eingeschränkten Pflanzenschutzmassnahmen beim Raps, was die Ölgewinnung dieser Kulturpflanze zunehmend schwieriger macht.

Ziel des Versuchs war es, verschiedene Verfahren zur herbizidlosen Unkrautregulierung zu prüfen und deren Auswirkungen auf Ertrag und Wirtschaftlichkeit zu bewerten.

Der Beitrag zum Produktionssystem „Verzicht auf Herbizide“ wird mit 250 Fr./ha gefördert.

Aufbau des Versuchs

Der Streifenversuch wurde 2023 und 2024 auf der Swiss Future Farm mit drei Wiederholungen pro Variante durchgeführt. Verglichen wurden vier Versuchsvarianten mit verschiedenen Massnahmen:

1. Vorlaufherbizid
2. Mechanische Regulierung (Striegeln/Hacken)
3. Mechanische Regulierung und Untersaat Solegu (Striegeln/Hacken/Untersaat einstriegeln nach letztem Hackdurchgang)
4. Mechanische Regulierung und Untersaat Sofix (Striegeln/Hacken/Untersaat einstriegeln nach letztem Hackdurchgang)

Ergebnisse

Die Aussaat erfolgte am 1. April 2024 unter guten Bedingungen. Vor dem Auflaufen wurden die Flächen blind gestriegelt oder mit Herbizid behandelt. Mechanische Verfahren (Striegeln/Hacken) führten teilweise zu Pflanzenausfällen.

Die Untersaaten entwickelten sich gut und behinderten die Sonnenblumen nicht. Der Unkrautdruck war insgesamt gering, Ackerkratzdisteln traten vereinzelt auf. Das rein mechanische Verfahren zeigte den höchsten Unkrautdruck. Die Verfahren mit den Untersaaten hatten kaum Unkräuter.

Die Ernte am 21. Oktober 2024 lief unter günstigen Bedingungen mit durchschnittlichen Erträgen von 27.3 dt/ha ab.

Wirtschaftlichkeit

Das mechanische Verfahren erzielte mit 2’544 Fr./ha das beste wirtschaftliche Ergebnis, gefolgt von der Herbizid-Variante (2’291 Fr./ha) und dem Verfahren „mechanisch + Sofix“  mit 2’163 CHF/ha.

Alle Verfahren profitierten vom Beitrag „angemessene Bedeckung des Bodens“, da die Ernte nach dem 30.09. stattfand. Die Kosten für die Untersaaten konnten nicht direkt durch diesen Beitrag ausgeglichen werden.

Dennoch bietet eine gut entwickelte Untersaat Vorteile: Unkrautunterdrückung, Befahrbarkeit, Ernte/Beweidung der Untersaat nach der Ernte, Bodenstruktur.

Langfristig können die genannten Vorteile Einsparungen bei der Bodenbearbeitung ermöglichen. Zu beachten ist jedoch das Risiko von Durchwuchs in Folgekulturen, wie es beispielsweise bei Raigräsern vorkommen kann.