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Smarte Vorbereitung bei Direktsaat von Mais mit Cover Crop Banding
Versuchsziel:
Ziel des Versuchs ist die smarte Nutzung bestehender Mechanisierung durch den Einbezug der wiederholbaren Genauigkeit des RTK-Korrektursignals. Dafrü wurden im Herbst 2020 Gründüngungen in Streifen ausgesät (Cover Crop Banding). Im Frühjahr 2021 wird Mais direkt und präzise in die ausgesparten Reihen gesät. Nebst einem geeigneten Bodenschutz wird mit dem Verfahren ein Verzicht auf die Unkrautbekämpfung (mechanisch und chemisch) angestrebt.
Welche Vorteile bietet Cover Crop Banding?
Cover-Crop-Banding ermöglicht die bestehende Mechanisierung, wie Drillsämaschine und Grubber, in Kombination mit einem Lenksystem mit RTK-Genauigkeit für ein alternatives Anbauverfahren zu nutzen. Verglichen mit dem abgesetzten Strip-Till-Verfahren wird beim Cover-Crop-Banding eine Überfahrt eingespart, da die partielle Lockerung des Bodens im Frühjahr entfällt. Hingegen findet beim Cover-Crop-Banding bereits im Herbst eine ganzflächige, intensive Lockerung statt. Die Gründüngungen sorgen im Winter für einen hohen Bodenbedeckungsgrad, welcher das Erosionsrisiko mindert, die biologische Bodenaktivität fördert und Nährstoffe organisch bindet, sodass sie rasch wieder für die Pflanzen verfügbar sind. Wünschenswert ist ein möglichst rasches Auflaufen der Gründüngungen im Herbst, damit die nicht gesäten Reihen geschlossen und auflaufende Samenunkräuter unterdrückt werden. Im Frühling stoppt der Messerwalzeneinsatz das Wachstum der Gründüngung. Durch die Verwendug der Messerwalze zur Saat besteht kein Bedarf für eine gesonderte Überfahrt. Somit konkurrenziert die Gründüngung nicht direkt mit dem Mais um Wasser und Nährstoffe. Die nicht überwinternden Gründüngungen frieren im Winter stehend ab und werden nicht wie üblich im Herbst zu Boden gebracht. Damit wird einer nicht-zersetzten Mulchschicht vorgebeugt, die die Abtrocknung des Bodens im Frühjahr verlangsamt. Die im Frühling zu Boden gebrachten Gründüngungen sollen den Boden flächig (auch in der Reihe) bedecken und zur Unkrautunterdrückung beitragen, sodass kein Herbizideinsatz notwendig ist.
Versuchsanordnung und eingesetzte Technik
Der Versuch findet im unteren Teil der Parzelle Rütteli statt (Abbildung). Nach der Ernte der Vorfrucht Winterweizen fanden zwei Grubberdurchgänge statt. Ziel des ersten Grubberdurchgangs war die Einmischung der Ernterückstände des Winterweizens. Hingegen sollte mit dem zweiten Grubberdurchgang eine tiefe Lockerung (30 cm) erreicht werden. Die Durchführung der tiefen Bodenbearbeitung kann so im Sommer unter optimalen Feuchtigkeitsverhältnissen durchgeführt werden. Eine tiefe Bodenbearbeitung im Frühjahr ist oft nachteilig, da dann der Unterboden oft zu hohe Feuchtigkeitsgehalte aufweist und der ungelockerte Boden im Winter weniger ausfriert.
Anschliessend wurden vier unterschiedliche Gründüngungen mit 30 cm breiten saatfreien Streifen in regelmässigen Abständen von 75 cm ausgesät. Die Streifenaussaat wurde durch eine geschickte und einfach umzusetzende Modifikation an der Sämaschine (Reihenabstand von 15 cm) umgesetzt. Die vier verschliessbaren Abgänge des Verteilturms, die für die Fahrgassenschaltung vorgesehen sind, wurden anderen Säscharen zugeordnet und konstant geschlossen gehalten. Dadurch wurde an vier Säscharen auf drei Metern Arbeitsbreite kein Saatgut ausgebracht. Im Frühjahr 2021 wird dann Körnermais dank der Nutzung des Lenksystems präzise und direkt in die 30 cm breiten Lücken gesät. Das Spurführungssystem verwendet ein RTK (Real Time Kinematic) Korrektursignal, das sich durch die hohe statische Genauigkeit auszeichnet. So kann die Maissaat zentimetergenau in die 30 cm breiten Streifen ohne Gründüngung erfolgen. Während der Saat wird die Messerwalze im Frontanbau dafür sorgen, dass die überwinternde Gründüngung wachstumsunfähig gemacht wird. An der Sämaschine werden Räumsterne die Saatreihen von allfälligen Überresten der Gründüngung befreien.
Bisherige Resultate und Diskussion
Je zwei winterharte und zwei abfrierende Gründüngungen wurden gesät, um die Unterschiede von abfrierenden und überwinternden Gründüngungen festzustellen. Trotz des tendenziell späten Aussaatzeitpunkts zeigten die Gründüngungen UFA Inka, Chinakohlrübsen und Gelbsenf eine zufriedenstellende Auflaufgeschwindigkeit. Einzig der Auflauf der UFA-Maisfix-Mischung als Gründüngung war nicht zufriedenstellend. Grund dafür sind die Temperaturansprüche der Sorten in der Mischung, welche eigentlich für eine Aussaat im wärmeren Frühjahr als Maisuntersaat optimiert sind. Drohnenaufnahmen zeigten, dass es leider keine der Gründüngunen vermochte, die bei der Saat ausgesparten Reihen komplett zu schliessen. In der Folge blieben die zukünftigen Maisreihen (30 cm breit) nicht komplett unkrautfrei.
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